Ein entscheidender Schritt in die langfristige Zukunft des Hauses Elisabeth in Puchheim und der angegliederten Altenwohnanlage ist getan: Das Haus Elisabeth wurde am 30. November 2020 von der Stadt an die neu gegründete „Seniorenresidenz Haus Elisabeth Puchheim GmbH“ verkauft, an der die Diakonie Fürstenfeldbruck und die hp & p-Gruppe beteiligt sind und in deren Eigentum die bestehenden Gebäude am 1. Januar 2021 übergingen. Die Stadt Puchheim bleibt weiterhin Eigentümerin des mehr als 15.000 Quadratmeter großen Grundstücks und hat der neuen Gesellschaft für die Dauer von 66 Jahren ein Erbbaurecht eingeräumt.
Erster Bürgermeister Norbert Seidl hatte am 27. Januar 2021 zu einer Online-Pressekonferenz eingeladen, um weitere Details zur Zukunft des Hauses Elisabeth vorzustellen und Fragen zu beantworten. Seitens der neuen Eigentümer gaben Geschäftsführer Helmut Peter und Steffen Wehrum von der hp & p-Gruppe sowie Geschäftsführer Alexander Härtlein und Helmut Baier vom Diakonischen Werk des Ev.-Luth. Dekanatsbezirks Fürstenfeldbruck e.V. Auskunft. Seitens der Stadtverwaltung Puchheim waren neben Bürgermeister Seidl auch Geschäftsleiter Jens Tönjes und Julia Bense, Sachgebietsleiterin Städtische Immobilien, vertreten. Darüber hinaus nahmen die beiden Vorsitzenden des Senioren- und des Behindertenbeirats, Dr. Karl-Heinz Türkner und Dr. Richard Ullmann, an der Pressekonferenz teil.
Bürgermeister Seidl zeigte sich sehr erfreut, dass nun die Weichen gestellt seien, um das Haus Elisabeth zukunftsfähig zu machen. Die Stadt habe sich bewusst aus dem Pflegebereich zurückgezogen und die Verantwortung für das Haus abgegeben. Sie vertraue auf die Verlässlichkeit der langjährigen Trägerin Diakonie, die mit der hp & p-Gruppe nun eine Investorin mit hoher Fachkompetenz im Bau von Pflegeeinrichtungen gefunden habe. Die Diakonie und die hp & p-Gruppe kooperierten bereits in Olching beim Umbau des Laurentiushauses. Für die 135 Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Elisabeth bleibe zunächst alles, wie es ist, das gelte auch für die Altenwohnanlage.
hp & p-Geschäftsführer Helmut Peter stellte kurz sein Unternehmen vor, das mit Sitz im hessischen Gießen sowie weiteren Niederlassungen vor allem auf den Bau von Seniorenwohneinrichtungen spezialisiert ist und bereits in den letzten Jahrzehnten über hundert Projekte bundesweit realisiert hat. Diakonie-Geschäftsführer Alexander Härtlein zeigte sich sehr erfreut, weiterhin am bisherigen Standort der Diakonie in Puchheim Daseinsvorsorge betreiben zu können. Für ihn ist ein Komplexbetrieb denkbar, der neben der stationären Pflege und Seniorenwohnungen zukünftig auch die Tagespflege umfasst. Zudem wolle man den Palliativbereich in den nächsten Jahren ausbauen. In der nun anstehenden Phase der Konzeptentwicklung wolle die neue Gesellschaft eng mit der Stadt und dem Seniorenbeirat in Verbindung bleiben.
Geschäftsleiter Jens Tönjes sah in der „Pflege aus einer Hand“ mit der gebäudlichen und pflegefachlichen Verantwortung eine große Chance. Mit der Diakonie Fürstenfeldbruck als bewährte Betreiberin habe die Stadt eine Garantie, dass es gut weitergehen werde. Als sehr wichtig betrachtete auch er den Bereich der Tagespflege, in dem die Stadt Puchheim derzeit noch über kein Angebot verfügt. Die Zahl der Hochbetagten nehme in Puchheim zu. Im Rahmen der Bauleitplanung habe die Stadt zudem Einfluss, wie das Grundstück genutzt wird und werde dabei auch die Öffentlichkeit beteiligen.
Der Vorsitzende des Seniorenbeirats, Dr. Karl-Heinz Türkner, wies darauf hin, dass es sehr wichtig sei, die Zahl der Pflegeplätze beizubehalten. Er fragte nach der zeitlichen Realisierung des Projektes und einer Aussage dazu, dass nicht in ein paar Jahren etwas Anderes auf dem Grundstück gebaut würde. Hierzu erläuterte hp & p-Geschäftsführer Helmut Peter, dass das Haus Elisabeth kein Spekulationsobjekt sei. Die Nutzung sei im Erbpachtvertrag festgeschrieben und gar nicht anders möglich. Geplant sei, mit den baulichen Investitionen in ungefähr dreieinhalb Jahren zu beginnen. Zuvor seien Sanierungsmaßnahmen und ein technischer Ausbau geplant. Der Betrieb laufe auch während der Bauphase ohne Unterbrechung weiter.
Laut Helmut Peter ist eine bauliche Erweiterung im hinteren Bereich des Grundstücks vorgesehen, die bestehenden Gebäude sollen erhalten bleiben. Man wolle ungefähr 20 Millionen Euro in das Gesamtprojekt investieren. Es gebe keinen Neubau nur für die stationäre Pflege, sondern ein Gesamtkonzept mit Tagespflege, Wohnen und stationärer Pflege sei vorgesehen.
Für die bestehenden Seniorenwohnungen läuft die Sozialbindung noch weitere zehn Jahre. Laut Härtlein spricht aus Sicht der Diakonie nichts dagegen, dort auch weiterhin sozialen Wohnungsbau zu betreiben. Dies sei aber auch abhängig von der Finanzierung durch den Bezirk Oberbayern.
Auf die Frage des Vorsitzenden des Behindertenbeirats, Dr. Richard Ullmann, nach dem geplanten Ausmaß an Barrierefreiheit in dem neuen Projekt antwortete Helmut Peter, dass es für ihn eine Selbstverständlichkeit sei, mehr Barrierefreiheit umzusetzen als gesetzlich in der Bayerischen Bauordnung gefordert sei.
Erster Bürgermeister Norbert Seidl dankte abschließend allen Anwesenden für ihre Teilnahme und bewertete den geplanten Umbau und die Erweiterung des Hauses Elisabeth als richtige Entscheidung.
Veröffentlicht im Februar 2021.
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