Liebe Puchheimerinnen, liebe Puchheimer,
auf der Vorderseite meiner diesjährigen Weihnachtskarte steht der Satz „Wahre Weihnacht ist dann, wenn alle Menschen in Frieden leben.“ Angesichts der vielen Kriege und friedlosen Konflikte weltweit darf man sich schon fragen, ob dieser Spruch zwar ein schöner, frommer Wunsch ist, aber sich wohl niemals verwirklichen lässt. Und eher mit Realitätsverweigerung und Schönfärberei zu tun hat als mit dem konkreten Leben der Menschen zurzeit.
Die Frage ist berechtigt und fordert eine Antwort: Ja, es stimmt. Der Frieden ist zum Beispiel in der Ukraine oder im Nahen Osten ganz weit weg und dort wird sich ein friedliches Weihnachten wohl nicht einstellen. Aber umso mehr sollten wir uns dafür einsetzen, dass mehr Frieden in der Welt sein kann. Wir sollten unsere demokratisch geprägte Form des Zusammenlebens schützen, weil dies am ehesten sozialen Frieden in unserer Gesellschaft ermöglicht.
Und gleichzeitig sollten wir dankbar sein dafür, dass wir in Frieden unser Weihnachtsfest feiern können. Ein Frieden, der seit fast 80 Jahren in unserem Land hält und der viel mit dem Engagement und Einsatz der Menschen vor Ort zu tun hat. Als Bürgermeister möchte ich mich bedanken bei all denjenigen, die Hilfe und Unterstützung für die weniger Starken der Gesellschaft leisten. Und bei all den Menschen, die Kinder zu einem respektvollen und toleranten Miteinander anleiten. Auch danke ich all denjenigen, die sich für eine bessere Welt vor Ort und global engagieren.
Den Frieden wird man nicht erzwingen können. Am Ende ist der Frieden auch ein Geschenk, das uns zufällt. Aber ohne die Hoffnung darauf, ohne die Zuversicht, dass es klappen könnte und ohne den sehnlichen Wunsch auf dieses Geschenk würden wir uns selber aufgeben, weil wir Menschen so gestrickt sind, dass wir ein besseres und friedvolles Leben anstreben. Und in diesem Sinne gilt der Satz „Wahre Weihnacht ist dann, wenn alle Menschen in Frieden leben.“
Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten, Hoffnung auf Frieden, eine gute Zeit zwischen den Jahren und ein gesundes neues Jahr.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Seidl
Erster Bürgermeister