
Norbert Seidl erklärte zu Beginn seines Vortrags, er wolle nicht so sehr berichten, was in der Vergangenheit war, sondern eher einen Lagebericht abgeben. Der Erste Bürgermeister äußerte seine Besorgnis über die Wahlergebnisse der AfD, die auch in Puchheim in manchen Wahllokalen knapp über 20 Prozent lagen. Sein Erklärungsversuch: Die Menschen haben Angst, in Zukunft auf etwas verzichten zu müssen – zum Beispiel auf Fleisch oder das Auto – sie fürchten sich vor Verlust, etwa des Arbeitsplatzes, und lehnen ein Mehr an Vorschriften ab. Seidl stellte die Frage, wie man als Bürgermeister beziehungsweise Kommune darauf reagieren solle. Seine Antwort: Den Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit vermitteln, das sei seine Aufgabe als Bürgermeister.
Dazu gehöre beispielsweise das Wohnen als wichtiger Faktor für das Sicherheitsgefühl. Hier sei die Stadt in vielen Bereichen tätig, beispielsweise beim Wohnungsbau, mit dem Mietspiegel, der Zweckentfremdungssatzung oder bei der Unterbringung Geflüchteter. Seidl betonte, dass deren gute Integration in Puchheim vor allem als Leistung der Stadtgesellschaft zu sehen sei.
Zum Thema finanzielle Sicherheit gehöre ein gutes Betreuungsangebot für Kinder, damit beide Elternteile ihren Beruf ausüben können. Puchheim könne einen Platz für alle Kinder garantieren. Die Präventionskette der Stadt sichere Familien die nötige Unterstützung, damit Kinder in Puchheim gut und sicher aufwachsen können.
Als weiteren wichtigen Punkt nannte Seidl den Katastrophenschutz, zu dem die Ausstattung der Feuerwehr oder auch der Hochwasserschutz gehören. Beim Thema Versorgungssicherheit mit Energie ging der Erste Bürgermeister auf die Stromversorgung durch die KommEnergie und deren Verantwortung für stabile Netze ein. Diese würden in Zukunft aufgrund der zunehmenden Bedeutung von Elektromobilität und Wärmepumpen noch wichtiger. Zur klimaneutralen Sicherung der Versorgung mit Wärme gehöre das kürzlich im Stadtrat beschlossene Projekt zur Tiefengeothermie mit den Stadtwerken München und Germering. Der Projektplan sehe mehrere Haltepunkte vor, an denen man über das weitere Engagement der Stadt entscheiden könne. Die Nutzung der gewonnen Fernwärme wiederum sei Teil der kommunalen Wärmeplanung.
Seidl betonte, dass solide Finanzen der Kommune ein weiterer wichtiger Aspekt von Sicherheit seien. Hier sei man gut aufgestellt, die Stadt Puchheim habe im Prinzip keine Schulden, die Bilanzsumme sei gestiegen.
Ergänzend zu den Rahmenbedingungen, die die Kommune schaffe, sei die Bürgerschaft gefragt: Entscheidend für das Zusammenleben seien Gemeinschaft, Zivilcourage und Engagement. Zusammenfassend betonte Seidl: „Unsere Stärke ist die Sicherheit. Eure Stärke ist der Zusammenhalt.“
Nach der Pause gab es zahlreiche Fragen und Wortmeldungen der anwesenden Bürgerinnen und Bürger. Die Hinweise auf die mangelhafte Wiederherstellung der Straßen nach der Verlegung von Glasfaser nahm Erster Bürgermeister Seidl zur Weitergabe an das Tiefbauamt auf. Er berichtete, die Probleme seien bekannt, die Firma Teranet müsse sich um die ordnungsgemäße Wiederherstellung kümmern. Er bat darum, weiterhin festgestellte Mängel an die Stadtverwaltung zu melden.
Auch die vielen defekten Straßenlaternen in Puchheim-Ort wurden mehrmals moniert, hier verwies Seidl auf die Zuständigkeit der KommEnergie, die wiederum einen Dienstleister beauftragt habe. Auch defekte Laternen könnten über den Mängelmelder auf der Website der Stadt oder in der Puchheim-App unter Angabe der Laternennummer gemeldet werden.
Ob es die Ampel am Ortsausgang nach Germering noch brauche, wurde Seidl gefragt, da sie nicht die beabsichtigte Wirkung entfalte. Der Bürgermeister schlug vor, einen entsprechenden Vorschlag an den Bürgerbeteiligungsrat einzureichen, und sagte zusätzlich eine Prüfung durch Verkehrsamt und Polizeiinspektion zu.
Auf die Frage nach der Beleuchtung und Sanierung des Laurenzer Weges antwortete Seidl, dass dies noch warten müsse, weil die Straßenbegutachtung ergeben habe, dass viele andere Puchheimer Straßen dringenderen Sanierungsbedarf haben.
Zu den Fragen zum Starkregenschutz sowie dem Bach am Bolzplatz, der sich immer weiter verenge, verwies Seidl auf die momentan veröffentlichte Bekanntmachung der Stadt zum Antrag auf Planfeststellung für verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Hochwassersituation in Puchheim-Ort.
Seidl nahm außerdem Hinweise auf zu Baumschnitt- und Gartenbauarbeiten, notwendigen Reparaturen am Friedhof sowie der Verschmutzung der Bushaltstelle Lohfeldstraße. Eine weitere Frage betraf die Einbindung der Vereine in die Erstellung des Belegungsplanes für den neuen Bewegungsraum an der Grundschule.
Veröffentlicht im März 2025.