Die Menschen- und Freiheitsrechte bilden den Kern unserer Demokratie. Sie ermöglichen uns individuelle Entfaltung und ein Leben nach unseren Vorstellungen. Aber was sind diese Freiheiten? Wie wirken sie sich aus? Was bedeuten sie für jeden einzelnen von uns?
Die Wanderausstellung „Freiheit und ich“ der Nemetschek Stiftung lädt Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene ein, sich an der in Deutschland und Europa so aktuellen Debatte über die Freiheitsrechte zu beteiligen. Im November 2023 machte die Wanderausstellung Station in Puchheim.
Nach der Eröffnung der Ausstellung im Puchheimer Gymnasium am 9. November war die zweite Station der Ausstellung der Wohnpark Roggenstein. Erster Bürgermeister Norbert Seidl hatte dort am 18. November zu einer Gesprächsrunde über das Thema Freiheit eingeladen. Mehr als 15 Besucher:innen folgten der Einladung und diskutierten bei Kaffee und Kuchen verschiedene Inhalte zum Thema Freiheit.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, bei der jeder Teilnehmende kurz umriss, was für sie oder ihn Freiheit bedeutet, sammelte Seidl zunächst Lieder und Gedichte, die sich mit dem Thema Freiheit beschäftigen. Immer wieder berichteten die Teilnehmenden dabei von ihrer Vergangenheit und ihren Erfahrungen. So waren viele der Besucher:innen in unfreien Regimen oder gar Diktaturen aufgewachsen und hatten erst später in Freiheit leben können. Auch dann gab es immer wieder Grenzen, die die individuelle Freiheit – wie etwa im Alter oder bei Erkrankung – einschränken. Als Beispiel führte hier einer der Gäste die Einschränkungen, die mit einer Erkrankung einhergehen können, an. In einem Mehrfamilienhaus ohne Fahrstuhl oder Rampe sei es beispielsweise nicht möglich, ohne fremde Hilfe in die oberen Stockwerke zu gelangen. Alle waren der Meinung, dass man sich von den Mitmenschen oft mehr Rücksichtnahme wünsche.
Aufbauend auf den Erfahrungen der Gäste ging Seidl anschließend auf die Freiheitsrechte, die die Ausstellung thematisiert, ein. Dabei ging es beispielsweise um die Religionsfreiheit, die Versammlungsfreiheit, die Freiheit auf Wahl des Wohnsitzes, die Meinungsfreiheit oder auch die Berufsfreiheit.
Nach mehr als zwei Stunden beendete Erster Bürgermeister Norbert Seidl die abwechslungsreiche Diskussionsrunde und bedankte sich bei den Anwesenden fürs Mitmachen. Alle waren sich einig, dass man solche Diskussionen öfter anstoßen sollte.
Zum Konzept der Ausstellung:
Im Mittelpunkt der Ausstellung „Freiheit und ich“ stehen die im Grundgesetz verankerten Freiheitsrechte. Der Blick der Besucherinnen und Besucher wird dabei vor allem auf das Spannungsverhältnis zwischen der Ausübung und der Einschränkung von Freiheit gelenkt und darauf, dass im alltäglichen Zusammenleben immer auch vielfältige und oftmals widerstreitende Interessen aufeinandertreffen.
An fünf Stationen können sich Jung und Alt mit unterschiedlichen Aspekten von Freiheit auseinandersetzen, gemeinsam diskutieren und die eigene Haltung reflektieren. Scheinbare Selbstverständlichkeiten wie Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit oder Glaubensfreiheit werden in Frage gestellt, wodurch sich Raum für neue Blickwinkel eröffnet. Mitmach-Aktionen lassen die Meinung der Besucherinnen und Besucher zum Teil der Ausstellung werden. So entsteht an jedem Ausstellungsort ein individuelles Bild von Freiheit.
Veröffentlicht im Dezember 2023.