Die Bürgerversammlung der Stadt Puchheim für den Stadtteil Puchheim-Bahnhof fand am 8. März 2023 im Puchheimer Kulturcentrum PUC statt. Etwa 75 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt. Erster Bürgermeister Norbert Seidl begrüßte die Bürgerinnen und Bürger, den Landtagsabgeordneten Hans Friedl, Zweiten Bürgermeister Dr. Manfred Sengl, die Vertreter:innen des Stadtrats und der Beiräte, die Vertreter:innen der Stadtverwaltung, die Presse, die Polizeiinspektion Germering sowie die Freiwillige Feuerwehr. Er begann seine Ausführungen mit einer Live-Umfrage zu den Beweggründen der Teilnahme an der Bürgerversammlung.
In seinem Lagebericht ging der Erste Bürgermeister zunächst auf die Bevölkerungsentwicklung Puchheims ein, die seit 2012 moderat steigt. Seine weiteren Ausführungen umfassten die Themen Wohnen, Kinder und Jugendliche sowie Klimaschutz. Beim Schwerpunkt Wohnen gab er einen Überblick über den Gebäudebestand und die vorherrschenden Bauweisen in Puchheim. Er verwies auf die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum als kommunale Aufgabe und zeigte Instrumente und Maßnahmen zur Schaffung von Wohnraum auf, bevor er einen Ausblick auf verschiedene Bauvorhaben in Puchheim gab. Das Thema Kinder und Jugendliche leitete Seidl mit einem Kurzüberblick zu Projekten und Initiativen ein, die die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen in Puchheim betreffen. Er skizzierte dabei die Investitionen im Zeitraum 2012 bis 2022 und beschrieb Puchheim als eine leistungsfähige Stadt. Für das Thema Klimaschutz stellte der Erste Bürgermeister einleitend das ausleihbare städtische Lastenrad vor. Es folgten Ausführungen zu Projekten und Vorhaben zum Klimaschutz wie den Stadtbeeten oder verschiedenen Förderprogrammen. Des Weiteren ging Seidl auf die Sanierung des Rathauses und die Energieversorgung in Puchheim ein. Im Anschluss gab Kämmerer Harald Heitmeir einen Einblick in die Finanzsituation der Stadt, die 2022 besser aufgestellt war, als ursprünglich erwartet.
Nach der Pause gab es dann zahlreiche Wortmeldungen aus der Bürgerschaft. Dabei wurde unter anderem gefragt, ob bei den im Vortrag genannten Sanierungen und Neubauten Photovoltaikanlagen berücksichtigt würden. Der Erste Bürgermeister erklärte, dass kein Dach städtischer Gebäude ohne eine Photovoltaikanlage erneuert werde, wenn dies möglich sei. Bei den Schulen am Gernerplatz sei eine Installation aufgrund der Oberlichter beispielsweise nicht möglich. Ein Bürger fragte, ob das Geothermieprojekt von 2018 kurzfristig reaktiviert werden könne. Der Erste Bürgermeister verwies auf den Ratsentscheid, in dessen Folge das Vorhaben nicht weiterverfolgt wurde. Die Aufsuchungserlaubnis des Claims wurde zwischenzeitlich nicht weiter vergeben. 2023 sei die Ausgangslage eine andere, beispielsweise, weil neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Mikrobeben vorliegen oder sich rechtliche Bedingungen geändert haben. Der Bürgermeister betonte, dass Geothermie einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten könne und erachtete es für sinnvoll, dazu erneut in den Diskurs zu treten. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass er das Thema aus der Position des Ersten Bürgermeisters nicht noch einmal reaktivieren werde. Die nachfolgenden Wortmeldungen thematisierten vordergründig Baumfällungen im Stadtgebiet. Der Erste Bürgermeister erläuterte, dass die Fällungen an der Eisdiele in der Lochhauser Straße aus Sicherheitsgründen notwendig gewesen wären. Auf dem Grundstück Lochhauser Straße 15 sei die Errichtung eines Wohnhauses angedacht, wofür der Baumbestand gefällt wurde, da sich im Boden unter den Bäumen Altlasten befänden. In der Rotwandstraße stellten die Wurzeln der Bäume ein Problem bei der Straßensanierung dar, da dort neue Wasser- und Abwasserleitungen verlegt werden müssten. Die Baumfällungen auf einem Grundstück in der Nordendstraße fanden auf privatem Grund statt, wo ein Eingreifen durch die Stadt nicht möglich sei. Eine Bürgerin erkundigte sich nach dem Eröffnungstermin des Schwimmbades und ob bereits Bademeister gesucht würden. Norbert Seidl wies auf die derzeit laufende Bewerbungsphase und geplante Eröffnung im Dezember 2023 hin. Er berichtete, dass sich die Baustelle unter anderem wegen des Baugrundes als schwierig erwiesen habe. Ebenso habe die Koordination der am Bau beteiligten Firmen während der Pandemie eine Herausforderung dargestellt. Auf die Nachfrage, ob es nach Fertigstellung eine Preiserhöhung geben werde, antwortete Seidl, dass die gesteigerte Qualität zwar höhere Preise erfordere, die laufenden Kosten jedoch nicht aus den Eintrittsgeldern gedeckt würden. Es folgten weitere Fragen zu den Themen Mobilität und Radverkehr. Ein Bürger kritisierte dabei das Bedrängen von Fahrradfahrern durch Busse beispielsweise in der Lochhauser Straße und forderte die Polizei zu mehr Präsenz auf. Weitere Wortmeldungen betrafen die schlechten Radwegeverbindungen am Gröbenbach und nach Lochhausen.
Nachdem keine weiteren Fragen mehr gestellt wurden, gab der Erste Bürgermeister einen Ausblick auf das Vorhaben neue Stadtmitte. Ein Teil des Ensembles werde über den neu gestalteten Alois-Harbeck-Platz realisiert. Im Rahmen einer Ratsklausur müssen unter anderem noch das Raumprogramm oder die Unterkellerung der übrigen Gebäude beraten werden. Weiterhin ging Seidl auf die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung in Beiräten, Bürgerbeteiligungsrat und anlassbezogenen Projekten ein. Er lud die Anwesenden zum Puchheimer Volksfest AUFTAKT und zu den Jubiläumsfeierlichkeiten der Stadtbibliothek ein und wies auf den Jahresbericht 2022 hin. Der Erste Bürgermeister beendete die Veranstaltung um 21.14 Uhr.
Foto 1: Blick in den Saal mit Erstem Bürgermeister Norbert Seidl am Rednerpult.
Foto 2: Kämmerer Harald Heitmeir bei der Vorstellung der Finanzsituation.
Foto 3: Der Erste Bürgermeister bei der Ankündigung von Terminen.
Foto 4: Vorstellung von Initiativen und Projekten im Foyer des Kulturcentrum PUC.
Veröffentlicht im März 2023.