Anlässlich seines 40-jährigen Bestehens pflanzt der Puchheimer Umweltbeirat, wie bereits angekündigt, am Samstag, 16. November 2024, im Wäldchen hinter dem Haus Elisabeth 40 klimatolerante Bäume. Viele Baumarten tun sich mit dem Klimawandel und seinen Folgen schwer. Aus diesem Grund wird auf klimaresistentere Arten zurückgegriffen, die mit den veränderten Bedingungen besser zurechtkommen, darunter die Elsbeere, die Baumhasel und der Speierling. Die Elsbeere wurde bereits vorgestellt. Hier nun die Portraits von Speierling und Baumhasel.
Der Speierling (Sorbus domestica). Der Speierling ist mit dem Wildapfel die wohl seltenste Baumart in Europa. Der Wildobstbaum gehört wie die Vogelbeere und die bereits beschriebene Elsbeere zur Gattung der Mehlbeeren (Sorbus) aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Freistehend erreicht er Höhen von bis zu 20 Metern, im Wald auch bis zu 30 Metern. Bei Solitärbäumen sind Stammdurchmesser von über 100 Zentimeter möglich. Im Freistand entwickelt der sommergrüne Baum eine kugelige Krone und kann, wenn er einen guten Standort hat, bis zu 400 Jahre alt werden. Seine gefiederten Blätter ähneln der Vogelbeere. Er bildet ein tiefgreifendes Herzwurzelsystem aus, was ihn robuster gegen Trockenheit macht, da die Wurzeln auch in trockenen Phasen noch an ausreichend Wasser gelangen können. Der Baum blüht im Mai weiß und angenehm duftend. Die kleinen apfel- bis birnenförmigen Früchte können im Oktober geerntet werden und werden aufgrund ihres sehr hoher Pektingehalts gern bei der Herstellung von Marmeladen oder Gelees anderen Obstsorten beigemischt, die selbst schlecht gelieren. Außerdem kann aus den Früchten Schnaps gebrannt werden, der einen nussig-herben Geschmack hat. Dem Speierling wurden im Volksglauben in früheren Zeiten übernatürliche Kräfte nachgesagt. So soll er vor Blitzschlag bewahren und außerdem vor bösen Geistern schützen.
Die Baumhasel (Corylus colurna). Haselnusssträucher kennt jedes Kind, aber es gibt auch einen großen Verwandten, die Baumhasel. Sie stammt ursprünglich aus dem Balkan, wird 16 bis 20 Meter hoch und bildet eine kegelförmige Krone aus. Baumhaseln können bis zu 200 Jahre alt werden. Aufgrund ihrer tiefen und kräftigen Pfahlwurzeln sind sie gut gegen Stürme gerüstet und werden auch dann noch gut mit Wasser versorgt, wenn es mal längere Zeit nicht regnet. Gleichzeitig vertragen sie aber auch länger andauernde Überschwemmungen. Sie sind somit widerstandsfähig sowohl gegen Schäden, bedingt durch Umwelteinflüsse und Emissionen, als auch gegen tierische und pflanzliche Schädlinge. Ein weiterer Vorteil: Die Früchte der Baumhasel sind essbar - wenn auch aufgrund ihrer dicken Hülle schwer zu knacken.
Die Baumportraits finden Sie auch auf der Homepage des Umweltbeirats unter www.umweltbeirat-puchheim.de.
Veröffentlicht im Oktober 2024.