Seit 2008 gibt es in Puchheim eine Saatkrähenkolonie am Schopflachwäldchen und -Friedhof und immer wieder auch kleinere Splitterkolonien im Stadtgebiet. Seit 2011 werden verschiedene, von der Regierung von Oberbayern genehmigte Vergrämungsmaßnahmen durchgeführt. Damit soll der von den Saatkrähen verursachte Lärm und Schmutz, der von den Bewohner:innen der angrenzenden Wohnbebauung als störend wahrgenommen wird, reduziert und Splitterkolonien verhindert werden. Um das „Saatkrähenmanagement“ zu optimieren und eine Verlagerung der Problematik von einer Kommune zur anderen möglichst zu verhindern, arbeiten die Kommunen Eichenau, Olching, Germering, Gilching, Gröbenzell und Puchheim bereits seit mehreren Jahren eng zusammen. Neu hinzu gekommen sind in diesem Jahr die Gemeinde Maisach und die Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf.
Um dem Schutzstatus der lokalen Population gerecht zu werden, wurden in Puchheim, Olching, Eichenau, Gilching und Mammendorf an geeigneten Standorten sogenannte Tabubereiche von der Regierung von Oberbayern festgelegt. Dort dürfen keine Vergrämungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Die Entwicklung der Puchheimer Saatkrähenbrutkolonie wird bereits seit Jahren in einer ornithologischen Begleituntersuchung dokumentiert. Die aktuelle Begleituntersuchung dokumentiert auch die Entwicklung in den oben genannten Nachbarkommunen. Die Maßnahmen der Kommunen sind nicht einheitlich. Sie bestehen beispielsweise aus dem Entfernen von Nestern, dem Einsatz von Greifvögeln und dem Einsatz einer Drohne. Alle Maßnahmen sind zuvor mit der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Oberbayern abgestimmt.
In diesem Jahr startete die Saatkrähenaktivität in Puchheim Mitte Februar. Durch die konsequente Präsenz des Falkners und seiner Mitarbeiter:innen konnte der Siedlungsbereich von neuen Splitterkolonien freigehalten und der Bestand in der Tabuzone weitgehend stabil gehalten werden. Erfreulich war, dass auch in diesem Jahr der Schopflachfriedhof, der ursprünglich Hauptkonfliktbereich war, krähenfrei war. Lediglich im Randbereich des Schopflachwäldchen gelang die Vergrämung nicht komplett. Anfang Juni waren die Saatkrähen bereits ausgeflogen; nur noch vereinzelt hielten sich Jungvögel am Rand zur Allinger Straße im Geäst der Bäume auf.
Veröffentlicht im September 2024.