Mit einem zweitägigen Fest am und rund um den Grünen Markt feierte die Stadt Puchheim am Wochenende 14. und 15. September 2024 noch einmal ganz groß das 125-jährige Jubiläum des Bahnhofes Puchheim. An beiden Tagen hatten die Festbesucherinnen und Festbesucher dreimal die Möglichkeit zu einer Rundfahrt mit einem Dampfzug. Trotz Regen und Kälte waren am Samstag alle Zugfahrten ausverkauft. Auch am Sonntag gab es bei angenehmen Herbstwetter bereits ab Mittag keine Resttickets mehr zu kaufen. Viele Puchheimerinnen und Puchheimer aber auch viele Gäste von außerhalb ließen sich die einmalige Chance einer Mitfahrt nicht entgehen und nutzten das bunte Rahmenprogramm rund um den grünen Markt.
Zünftig eröffnet wurde das Fest am Samstag um 9 Uhr direkt am Bahnhof an Gleis 1. Das Musiktrio von Emil Hausner spielte gegen die Kälte und den Regen an und begrüßte die Besucherinnen und Besucher am Bahnhof. Auch Erster Bürgermeister Norbert Seidl bedankte sich bei den vielen Anwesenden, dass sie trotz des schlechten Wetters zur Eröffnung erschienen waren und Zugtickets gekauft hatten. Von der Deutschen Bahn überbrachte Katja Leschowski, Leiterin Produktionsvorbereitung und -steuerung, herzliche Glückwünsche und eröffnete mit Norbert Seidl gemeinsam das zweitägige Bahnhofsfest. Kurz nach neun fuhr der erste Dampfzug schnaufend und pfeifend in den Bahnhof ein und nahm seine Gäste mit auf die erste Rundfahrt.
Aufgrund des schlechten Wetters startete das Fest am Grünen Markt erst gegen zwölf Uhr. Die Eisenbahner Stadtmusik Attnang-Puchheim spielte zünftig auf und bedankte sich bei ihrer Partnerstadt herzlich für die Einladung zum Fest. Ab halb zwei begrüßte Norbert Seidl die Besucherinnen und Besucher der historischen Ausstellung im Pfarrheim. Neben den historischen Ausstellungsplakaten und -stücken gab es eine große Modellbahn mit elektrischen Zügen und einem Modell des Puchheimer Bahnhofs. Alle Modellbauer standen dem Bürgermeister gerne Rede und Antwort und berichteten über ihre Arbeit. Joachim Groß, der für die Ausstellung einige Loks, Waggons und Gleise zur Verfügung gestellt hatte, ging auf jede Bauart und Baureihe der ausgestellten Züge ein und gab zusätzliche Hinweise zur technischen Ausstattung. Markus Blust und Karlheinz Scholz, die ein spektakuläres und vor allem detailgetreues Modell des Puchheimer Bahnhofs gebaut hatten, berichten von den stundenlangen Arbeiten und den Schwierigkeiten, die sich beim Bau ergeben hatten. So sind keine Baupläne des Gebäudes erhalten und die beiden konnten sich nur an alten Aufnahmen und Bildern orientieren. Auch die Modellbahnfreunde Puchheim hatten ein Bahnhofsmodell ausgestellt, dass erneut viele Besucherinnen und Besucher anzog.
Am Nachmittag wurden die Kinder, die am Kindermalwettbewerb der Stadt anlässlich des Jubiläums teilgenommen hatten, geehrt. Über den ersten Preis, Freitickets für eine Dampfzugfahrt, freuten sich die 14 Kinder der Mittagsbetreuung der Laurenzer Volksschule unter der Leitung von Kerstin Fausel. Das künstlerische Projekt wurde vom Puchheimer Künstler Antonio Niosi betreut. Entstanden ist hier ein ganzes Modell eines Bahnhofs mit Gebäuden, Parkanlagen, Seen und vielen Tieren ringsherum. Der zweite Preis ging an eine Arbeitsgruppe mit Kindern aus der ersten Klasse sowie einer Kombiklasse der dritten und vierten Klassenstufe der Grundschule am Gernerplatz. Die sechs Künstler, die mit Wasserfarben unterschiedlichste Lokomotiven, Züge und Bahnhöfe gestaltet hatten, freuten sich über ein Quartettspiel rund um die Bahn und eine Zugpfeife. Jedes Kind, das mitgemacht hatte, durfte sich aus einer Geschenkekiste etwas Schönes aussuchen.
Am Abend lud die StreicherBigBand Bluestrings zu einem Konzert im Pfarrheim ein. Mit ganz unterschiedlichen besonderen Stücken ließen die Musikerinnen und Musiker den ersten Festabend ausklingen. Anschließend gab es noch eine Videoschau an der Wand der Kirche St. Josef. Neben historischen und aktuellen Bildern rund um den Bahnhof wurden auch alle Kinderbilder, die beim Malwettbewerb eingereicht worden waren, gezeigt.
Am Sonntag hatte der Regengott endlich ein Einsehen und bescherte den ersten Passagieren der Dampfzugfahrt um halb zehn am Puchheimer Bahnhof sogar ein paar Sonnenstrahlen. Für die musikalische Eröffnung des Festes sorgte das Puchheimer Blasorchester am Grünen Markt. Hier hatten sich an den verschiedenen Ständen bereits einige Besucherinnen und Besucher eingefunden, die auch dem ökumenischen Gottesdienst von Pfarrer Stefan Menzel und Pfarrer Axel Schmidt folgten. In die Predigt flochten die beiden Pfarrer immer wieder das Thema Bahn und die Bedeutung des Puchheimer Bahnhofs ein.
Bei bestem Wetter nahmen die Besucherinnen und Besucher nach dem Gottesdienst nicht nur die Stände des Kaffeehauses, wo das Personal von Özkan Ünal die Hungrigen und Durstigen versorgte, in Beschlag, sondern informierten sich am Stand der Johanniter auf spielerische Art und Weise über das Thema Erste Hilfe. Der Stand der Werbegemeinschaft Puchheim bot Lose der Tombola an. Bei der Deutschen Bahn konnten die Kinder in einer Hüpfburg sowie in einem Bobbytrain-Parcours spielen. Ein weiteres Highlight war zudem der Fahrsimulator der Bahn, vor dem sich eine lange Schlange bildete. Zwischendurch konnten sich die Erwachsenen bei einem Glas Jubiläumsbier, das für das Fest vom Isartaler Brauhaus extra für das Jubiläum gebraut worden war, stärken. Am Stand der Stadt wurden unter anderem letzte Tickets für die Zugfahrten sowie besondere Boxen mit Briefmarken und Broschüren verkauft. Die Kraftverkehr München GmbH war mit einem historischen Bus und einem Infostand vor Ort. Ein gemeinsamer Stand von Pro-Bahn und S4-Ausbau informierte über aktuelle Entwicklungen. Auch die Interessengemeinschaft S-Bahn informierte über Entwicklungen bei der S-Bahn und präsentierte anhand einer Fotogalerie zusätzlich die Geschichte der S-Bahn in und um Puchheim. Die Künstlergemeinschaft KREOS hatte eine Fotowand mit Bahnmotiv erstellt und lud die Besucherinnen und Besucher ein, Erinnerungsfotos zu schießen.
Katharina Ritter unterhielt in einem Beitrag der VHS Puchheim die Besucherinnen und Besucher mit geheimnisvollen Erzählungen zur Puchheimer Geschichte. Musikalisch unterstützt wurde sie dabei von der Gruppe Pfundsblech, die das gemütliche Beisammensitzen am Grünen Markt noch bis in den Nachmittag hinein begleitete. Abschließend bedankte sich Erster Bürgermeister Norbert Seidl bei den Mitgliedern des Organisationsteams des Wochenendes. Neben den Buachhamern, die das Fest in Kooperation mit der Stadt auf die Beine gestellt hatten, waren das insbesondere die Mitarbeiter des Bauhofs, die Techniker des PUC und die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Der Schlusspfiff des Festes kam dann vom historischen Dampfzug, der sich um 18.44 Uhr ein letztes Mal schnaufend und dampfend vom Puchheimer Bahnhof gen Nördlingen zum Bayerischen Eisenbahnmuseum in Bewegung setzte.
Veröffentlicht im September 2024.