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Wildtiere in der Stadt – Biber im Weiher am Puchheimer Sportgelände

Städte sind nicht nur das Zuhause von Mensch und Haustier, auch zahlreiche Wildtiere sind in unseren Städten zu finden. Ein tierischer Neuzuzug lebt zurzeit im Weiher am Sportgelände in Puchheim-Bahnhof: ein Biber (Castor fiber).

Biber lebten schon vor 15 Millionen Jahren in Bayern. Seit 1867 waren sie in Bayern ausgerottet und in ganz Europa gab es nur noch wenige Exemplare. Ihr dichter Pelz war begehrt und das Bibergeil, mit dem sie ihr Revier markieren, galt als Wundermittel. Biber durften, da sie wie Fische überwiegend im Wasser leben, auch als Fastenspeise gegessen werden.

Erst etwa hundert Jahre später begann die überaus erfolgreiche Wiedereinbürgerung der Biber. Nach europäischem Recht und nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist der Biber besonders geschützt. Es ist verboten, ihm nachzustellen, ihn zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Außerdem ist es verboten, seinen Bau und seine Dämme zu beschädigen oder zu zerstören.

Der Biber ist das zweitgrößte Nagetier der Erde. Er wird, einschließlich seines beschuppten Schwanzes, bis zu 130 Zentimeter lang. Biber werden bis zu 20 Kilogramm schwer und durchschnittlich zehn Jahre alt. Sie leben in Familienverbänden, bestehend aus den Elterntieren, die ein Leben lang zusammenbleiben und den Jungtieren der letzten beiden Jahre. Jede Familie besetzt ein Revier, das sich entlang eines Baches oder Flusses hinzieht oder sich an einem Baggersee, Teich oder Altwasser befindet. Biber sind dämmerungs- und nachtaktiv und daher begegnet man ihnen selten. Zu erkennen sind jedoch ihre Fraßspuren an den Bäumen. Biber sind reine Vegetarier. Im Sommer fressen sie vor allem Kräuter, Gräser und Wasserpflanzen aber auch gerne Feldfrüchte. Jetzt im Herbst und Winter besteht ihre Nahrung aus Rinden und Zweigen weicher Hölzer wie Pappeln oder Weiden. Um an die Zweige zu gelangen, nagen sie mit ihren kräftigen Schneidezähnen so lange Späne aus dem Baum, bis dieser umfällt. Anschließend nagen sie die Rinde der Äste und Zweige ab oder ziehen diese ins Wasser, um sie dort abzufressen. Im Herbst lagern Biber Äste als sogenanntes Nahrungsfloß in der Nähe der Burg. Von diesem Vorrat leben sie im Winter. Von den ins Wasser gefallenen Bäumen profitieren auch die Fische, da ihnen die untergetauchten Äste gute Verstecke bieten. Auch für viele andere Tierarten bietet das Biberrevier Lebensraum wie beispielsweise für verschiedene Libellen- und Amphibienarten, die mittlerweile auf der Roten Liste stehen.

Damit der Biber nur schnell nachwachsende Bäume wie die kleineren Weiden fällen kann, werden wertvollere Bäume von den Mitarbeitern der Abteilung Gartenbau mit Hasendrahtgitter geschützt. Zudem werden die Bäume regelmäßig auf ihre Bruchfestigkeit hin untersucht. Bäume, die eine Gefahr darstellen, müssen entnommen werden. Dennoch werden auch Spaziergänger gebeten, aufmerksam zu sein und auf angenagte Bäume zu achten.

(Fotoquelle: Gerhard Schwab BUND Naturschutz e.V.)

Veröffentlicht im Dezember 2024.

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