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Instrumente des Ertel-Werks dem Stadtarchiv übereignet

Präzisionsinstrumente „made in Puchheim“: Von 1956 bis 1984 produzierte das Ertel-Werk für Feinmechanik Theodoliten und Nivelliere für Landvermesser, Bauingenieure und auch für militärische Nutzung. Vorne links im Bild drei ältere, noch am Standort München gebaute geodätische Instrumente.

Eine Reihe funktionsfähiger geodätischer Instrumente und Bauteile aus seiner Privatsammlung übereignete Gerd Vogl, ehemaliger Ingenieur beim Ertel-Werk für Feinmechanik in Puchheim, am 4. Juli 2024 dem Puchheimer Stadtarchiv. Sie bereichern die städtische „Sammlung Ertel-Werk“, deren Grundstock ebenfalls frühere Schenkungen von ehemaligen Mitarbeitern gebildet haben.

Neben dem Feinmechaniker-Meister Herbert Ruscha und dem Vermessungsamt München war auch Gerd Vogl einer der Leihgeber für die große Ertel-Werk-Ausstellung „Meisterwerke der Feinmechanik“, die 2019 sich als ein wahrer Publikumsmagnet auf der PUC-Galerie erwies. Spektakuläre Exponate wie zum Beispiel die beiden Richtkreise – ein olivfarbener Kleintheodolit mit aufgesetzter Zielspitze für die Bundeswehr und ein sandfarbener für Artillerie-Einheiten ausländischer Armeen – sind nunmehr dauerhaft in das Sammlungsgut des Stadtarchivs übergegangen. Auch die auffällig rot lackierten Gehäuse eines Bautheodolits und eines Nivellierinstruments für Ingenieure, beide ab den 1970er-Jahren bis zur Stilllegung des Ertel-Werks1984 gefertigt, leuchten aus der Vielfalt der geschenkten Instrumente hervor.

Ertel-Nivellierinstrumente und -Theodoliten, die nach dem Umzug des Münchener Werks für Feinmechanik ab 1956 in Puchheim (Gröbenzeller Straße 13) hergestellt wurden, genossen wegen ihrer Präzision und Solidität hohes Ansehen in der ganzen Welt. Ein frühes Erfolgsmodell „made in Puchheim“ war das 1957 gebaute Ingenieur-Nivellier INA, das mit einem hochpräzisen Glaskreis und selbsttätiger Einwägung der Zielrichtung aufwartete. Auch dieses in schlichtem Grau designte Instrument, das ein bedeutsames Kapitel der örtlichen Wirtschaftsgeschichte repräsentiert, übereignete Gerd Vogl der Stadt Puchheim. Welch großen Wert das weltweit renommierte Ertel-Werk auf Qualitätskontrolle legte, belegt ein Gerät zur Prüfung von geodätischen Instrumenten mit höchster Genauigkeit: der ebenfalls dem Stadtarchiv übereignete, rot lackierte Justier-Kollimator, Baujahr 1976.

Darüber hinaus gehören auch historische Instrumente aus der Münchener Zeit des 1802 von Georg von Reichenbach gegründeten feinmechanischen Werkes zur Schenkung. Zum einen ein Vollkreis-Theodolit mit Bussole (Kompass) von ca. 1910, und zum andern zwei Ende der 1920er-Jahre gebaute Nivellierinstrumente samt Holzkassetten und Zubehör. Ein Präzisionslineal aus Metall mit den Maßstäben 1:2 und 1:4 trägt die Gravur „Ertel-Werke A.G. München“. Es stammt also aus der Zeit von 1921 bis 1935, als die Firma Ertel sogar als Aktiengesellschaft bestand. Danach führten sie Walter Preyß und ab 1945 dessen Sohn Carl Robert als inhabergeführtes Einzelunternehmen weiter.

Foto: Präzisionsinstrumente „made in Puchheim“: Von 1956 bis 1984 produzierte das Ertel-Werk für Feinmechanik Theodoliten und Nivelliere für Landvermesser, Bauingenieure und auch für militärische Nutzung. Vorne links im Bild drei ältere, noch am Standort München gebaute geodätische Instrumente.

Veröffentlicht im August 2024.

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