Dr. Joachim Wassermann, seit 2004 Leiter im Geophysikalischen Observatorium Fürstenfeldbruck, ermöglichte gemeinsam mit Techniker Sven Egdorf Erstem Bürgermeister Norbert Seidl am 29. November 2022 einen Einblick in den Arbeitsalltag eines Seismologen im Fürstenfeldbrucker Institut, welches mit seinen beiden Abteilungen, dem Erdmagnetischen Observatorium und der Erdbebenwarte, zur LMU München gehört.
Über Geomagnetismus und Erdbeben gibt es in Bayern bereits seit 1939 Aufzeichnungen. Der Standort zwischen Alling und Fürstenfeldbruck ist eingebunden in ein weltweites Netz von Beobachtungsstationen und beschäftigt sich mit den Fragen „Wo hat es gebebt, wie stark und warum“.
Der in 15 Metern Tiefe vergrabene Ringlaser „Romy“ lässt bahnbrechende Forschungserkenntnisse erhoffen. Er misst minimalste Drehbewegungen in alle Richtungen. Neben der Aufzeichnung und Auswertung von Erdbeben und vulkanischen Bodenerschütterungen beobachtet und untersucht das Observatorium auch Veränderungen im Erdmagnetfeld. Insgesamt arbeitet ein Team von 13 Personen inklusive Technikern und Doktoranden am Standort Fürstenfeldbruck.
Der Horizontalseismograf, der bei verheerenden Beben in der Vergangenheit Ausschläge auf Ruß-Papier anzeigte, ist ein Beleg für die wissenschaftliche Tradition der Erdbebenforschung in Bayern. Kleiner, sensibler und technisch auf dem neuesten Stand sind die Messgeräte heute und als Hilfsmittel auf den Reisen zu den Erdbebenregionen und Vulkanen im Einsatz, wie auch in Stromboli, was nicht immer ungefährlich ist. Um die Sicherheit beziehungsweise Beweissicherung eines Geothermie-Standortes gewährleisten zu können, werden diese mobilen Gräte ebenso genutzt.
Foto (v.l.): Sven Egdorf, Erster Bürgermeister Norbert Seidl und Dr. Joachim Wassermann
Veröffentlicht im Dezember 2022.