Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt. Bei der dritten öffentlichen Wahl, die der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) gemeinsam mit seinem bundesweiten Partner NABU durchführte, erzielte das Braunkehlchen den ersten Platz und löste damit den Wiedehopf ab.
Dabei erhielt es den Titel „Vogel des Jahres“ in Abwesenheit. Braunkehlchen sind Langstreckenzieher und machen sich bereits im September auf den Weg ins Winterquartier südlich der Sahara, mehr als 5.000 Kilometer von Deutschland entfernt. Im April kommen die 12 bis 14 Zentimeter großen Vögel mit der braun-orangen Brust und Kehle und dem markanten weißen Gesichtsband über den Augen wieder zurück und suchen blütenreiche Wiesen und Brachen auf, um hier ihre Bodennester zu bauen und ihre Jungen großzuziehen. Wichtig sind für sie auch einzelne Büsche, hohe Stauden oder Zaunpfähle, welche als Sing- und Ansitzwarte genutzt werden.
Da diese Gebiete immer mehr verschwinden, geht der Bestand des Braunkehlchens seit Jahrzehnten zurückgeht. In Bayern brüteten im Jahr 2021 nur noch rund 420 Braunkehlchen-Paare. Ein Beitrag zum Schutz der Braunkehlchen stellt das Anlegen von artenreichen Blühflächen und Blühstreifen dar. Einen kleinen Beitrag zum Schutz dieser Vogelart können auch die Hundebesitzer leisten, indem sie bei Spaziergängen ihre Hunde an die Leine nehmen und nicht in Blühflächen laufen lassen.
(Fotoquelle: Pixabay)
Veröffentlicht im Januar 2023.