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Unternehmensbesuch in der Bahnhof-Apotheke – „Hier bleiben wir“

Foto vom Unternehmensbesuch der Bahnhof-Apotheke

Auf der Suche nach einer eigenen Apotheke entfernte sich Robert Niemuth immer weiter von seinem damaligen Wohnort Garmisch-Patenkirchen. „Eigentlich wollte ich nicht nach Puchheim, aber es war ein faires Angebot“, und so entschied sich Niemuth zum Kauf der Bahnhof-Apotheke im April vor 30 Jahren.

Bereut hat er es nicht, wie der Inhaber des Apothekenverbunds apoPark beim Unternehmensbesuch des Ersten Bürgermeisters Norbert Seidl zusammen mit Wirtschaftsreferent Hans Knürr und Wirtschaftsförderin Sonja Weinbuch am 26. April in der Hauptapotheke am Bahnhof erzählte. Auch der älteste von drei Söhnen, Lukas Niemuth, saß mit in der Runde am großen Tisch der Praktikantenwohnung über der Apotheke. Seidl fragte, was ihn dazu bewog, Pharmazie zu studieren. Es war schnell klar, dass es Naturwissenschaften sein würden: „Das Studium der Pharmazie ist so vielfältig, damit kann man ziemlich viel machen.“ Unter anderem den Vater unterstützen und die Apotheke dann auch eines Tages übernehmen – zusammen mit den beiden anderen Brüdern, die noch studieren, der eine BWL und der andere auch Pharmazie. Ein perfektes Team.

Die Firma apoPark ist inzwischen zu einem mittelständischen Unternehmen herangewachsen und umfasst drei Apotheken – eine in Puchheim und zwei in München – sowie ein Sterillabor für die Herstellung von Individual-Rezepturen für die Behandlung von Krebspatienten.

Auf Seidls Frage hin, wie das Unternehmen bislang durch die Corona-Zeit gekommen sei, antworteten Vater und Sohn einstimmig „Die Lockdowns waren eine echte Belastung, aber wir haben sie gut gemeistert“. Die Mitarbeiter:innen der Bahnhof-Apotheke lieferten im ersten Lockdown Medikamente aus und jedes Wochenende standen Vater und Sohn mit weiteren Mitarabeiter:innen im Labor und mischten Desinfektionsmittel. Seit Beginn der Corona-Krise betreiben sie zusätzlich ein Testzentrum in einem Container vor der Apotheke. Insgesamt zeigte Corona, dass das Internet keine Alternative zur stationären Apotheke sein kann, denn die Apotheke sei auch ein „kommunikativer Ort“, so Niemuth.

Weil wie in vielen Branchen auch hier der Nachwuchs fehlt, schließen jährlich 300 Apotheken in Deutschland. „Meine Familie ist ein Glücksfall“, so Niemuth, aber es sei trotzdem schwer, neue Mitarbeitende zu finden. Sogar eine schicke Praktikantenwohnung und die familienfreundlichen Arbeitsbedingungen können die jungen Leute oft nicht locken. Trotzdem sind sie zufrieden und auf die Frage des Vaters „Hier bleiben wir, oder?“ nickte Lukas Niemuth zustimmend.

Foto: Unternehmensbesuch in der Bahnhof-Apotheke (v.r.): Bürgermeister Norbert Seidl, Lukas und Robert Niemuth sowie Hans Knürr.

Veröffentlicht im Mai 2022.

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